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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 69

1900 - Leipzig : Spamer
Kämpfe der Niederländer in Ostindien. 69 aber, aus 200 Soldaten nebst vielen Frauen und Kindern bestehend, wurde nach Entfernung der Flotte um so härter bedrängt. Mehrmals schickte der König von Dschakatra Boten ins Fort, um die Besatzung zur Übergabe auf- zufordern; doch jedesmal kehrten die Gesandten mit der Antwort zurück, daß Kommandant und Soldaten entschlossen seien, unter den Trümmern der Feste sich begraben zu lassen. Als die Feinde den unerschütterlichen Mut und die Entschlossenheit der Niederländer erkannten, nahmen sie zum Verrat Eingeborene und Hinder von Java. Tänzerinnen. Leiöwache. ihre Zuflucht. Man stellte den Belagerten sehr gute Friedensbedinguugen, welche, bei ohnehin eingetretenem Mangel an Munition, gern angenommen wurden. Zur schließlichen Unterzeichnung des Vertrages wurden der Kom- Mandant van den Broeke und der Arzt de Haan eingeladen, ins Lager des Königs zu kommen. Es glückte in der That dem Feinde, van den Broeke zu täuschen. Im prächtigen, von Tamarinden beschatteten Zelte, umringt von Trabanten, wurden jene beiden Männer von Widschaja Rama, dem Könige, empfangen. Kaum waren sie aber ins Zelt getreten, als man sie

2. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 244

1900 - Leipzig : Spamer
244 Die Entdeckung der Nord- und Südpolarländer. durch die bis dahin noch unbekannte Prinz Wales-Straße (zwischen der Banksinsel und Prinz Alberts-Land) in den Melvillesund einzudringen. Mehr als zwei Drittel der Straße waren glücklich zurückgelegt, als undurchdringliche Eismassen die Weiterfahrt wehrten und ihn nötigten, sein Winterquartier von 1850 — 51 hier zu nehmen. Sobald die not- wendigsten Einrichtungen und Anordnungen zur möglichsten Schonung des Schiffes für den Winter getroffen waren, machte sich der Befehlshaber mit einigen seiner Gefährten auf den Weg, um der bereits zur Sicherheit gewordenen Vermutung sich zu vergewissern. Er setzte feilte Forschungen nach einer nordwestlichen Durchfahrt weiter fort und gelangte bis Kap Weel, wobei er sich überzeugte, daß die Prinz Wales-Straße in den Mel- villesnnd sich öffne und durch die Barrow- Straße in den Lancastersund führe, folglich die nordwestliche Durchfahrt sei. Es war der 26. Oktober der Jahres 1850, an welchem Kapitän M'clure nach einer mehrtägigen Fußwauderuug von der Anhöhe der Peelkuppe herab im Schimmer der Morgensonne die Mündung der Prinz Wales-Straße in den großen Melvillesund mit seinen Augen gewahrte und seine Vermutung bestätigt fand. Da es nicht gelang, die Eisschranken, welche den Norden der Prinz Wales-Straße sperrten, im Sommer 1851 zu durchbrechen, so wandte sich M'eiure mit der Mannschaft des „Jnvestigator" wieder aus demselben Wege zurück, umschiffte Kap Nelson und den Westen der Banksinseln, trat in die Banksstraße ein, mußte aber vor Erreichung des Melvillesnndes wegen der ungeheuren Eismassen in die Gnadenbucht (Mercy Bay) einlaufen, wo er während der Jahre 1851—53, vom Eise eingeschlossen, festgehalten wurde, nachdem er in der Banksstraße eine zweite nordwestliche Durchfahrt entdeckt hatte. Seit dem September 1851 war der „Jnvestigator" in der Gnadenbucht eingefroren, und in dem kurzen Sommer von 1852, dem ein fehr strenger Winter folgte, gelang es nicht, ihn wieder flott zu machen. M'clure wollte ihn eben verlassen, als Leutnant Pim von der „Resolute" zum Entsatz kam und die Mann- schast nach der Melvilleinsel brachte. Elfterer war so vorsichtig gewesen, im Winterhafen von seinem Aufenthalte und seiner Lage Nachrichten nieder- zulegen. Hier hatte sie Kapitän Kellet aufgefunden und schickte Pim jetzt zum Entsatz. Das Schiff wurde noch immer vom Eise festgehalten, und keine Hoffnung war vorhanden, es von demselben loszubringen, indem der gewaltige Druck jener Eisberge, zwischen denen es gefangen war, dasselbe in die Höhe gehoben hatte, so daß es 10 m hoch über der Eisfläche des Wassers wie in einem Schraubstocke schwebte. Der 26. Oktober wurde von der mehrere Jahre vom Eise eingeschlossenen und von allem Verkehr ab- geschnittenen, vereinsamten Schar als Tag der Entdeckung festlich begangen; leider hatte man bisher niemand gefunden, die fo hochgehaltene Kunde der Welt mitteilen zu können. Doch auch hier kam Hilfe. Durch Vermittlung

3. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 217

1900 - Leipzig : Spamer
Stanleys Zug zu Emin Pascha. 217 Persisch, Türkisch und später lernte er noch die Sprachen von verschiedenen afrikanischen Negerstämmen kennen. Nachdem er als Militärarzt in türkischen Diensten eine Expedition nach Syrien und Arabien begleitet hatte, schloß er sich 1871 dem Gouverneur Ismail Pascha an, dem er trotz dessen Mißgeschick treu blieb bis zum Tode, wodurch er sich wahr- scheinlich den Namen „der Getreue" verdiente. Durch den beständigen Aufenthalt im Orient war er schließlich nicht mehr von einem echten Morgenländer zu unterscheiden. Im Jahre 1876 folgte er dem General Gordon als „Emin Efendi" nach dem Süden als dessen Oberarzt, machte mit diesem die Expedition nach dem Viktoriasee, erforschte Somerset, fuhr 1877 wieder den Nil auf- wärts bis Magungo am Mwutausee und zog über Masindi nach Mruli und zwischen dem Kasnrfluß und dem Ibrahim Pafcha-See durch Uuyoro bis zu König Mtesas Regierungssitz in der Nähe des Viktoriasees. Als Emin zum Bei befördert war, wurde er im Jahre 1878 zum Gouverneur der Äquatorialprovinzen ernannt. Als solcher war er uner- müdlich thätig. Er machte Reisen nach dem fremden westlichen Ufer des Mwutan, bereiste das Makraland und fügte die Gebiete von Amadi und Röhl, ganz Monbuttu und einen Teil der Niam-Niam-Gebiete seinen Ländern zu, die er mit rastlosem Eifer organisierte. Ununterbrochen thätig, die ihn begrenzenden Nachbarländer kennen zu lernen und deren Tier- und Pflanzenwelt zu erforschen, setzte der Aufstand des Mahdi und die Vernichtung der ägyptischen Herrschaft im Sudan seinen Studien ein Ziel und gefährdete seine Lage auf das äußerste. Um ihn daraus zu befreien, wurde eine Expedition unter der Lei- tung Fischers, des Erforschers der Massailänder, zu ihm geschickt, die aber nicht bis zu Emin gelangte, da der König von Uganda ihm die Erlaubnis zum Durchzug verweigerte, worauf Fischer wieder nach der Küste zurück- kehrte. Nun rüstete England eine Expedition unter Leitung des vielbewährten Stanley aus. Im Jahre 1887 zog dieser mit 9 Europäern, 61 Sudanesen, 13 Somal und 620 Sansibariten den Kongo aufwärts in der Meinung, diese Linie sei die vorteilhaftere. Vorher hatte er mit dem berüchtigten arabischen Händler Tippu Tib einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem ihm dieser am Kongo noch 600 Manjematräger liefern sollte, den dieser jedoch nur zum Teil hielt. Von Stanleys europäischen Begleitern sind besonders Leutnant Stairs, der Arzt Dr. Parke, Kapitän Nelson, Major Barttelot und Monnteney Jephson zu erwähnen. Die sehr gut ausgerüstete Truppe führte unter anderm ein zerleg- bares Boot und eine Maximschnellfeuerkanone mit, welche in der Minute 330 Schüsse abgeben konnte.

4. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 220

1900 - Leipzig : Spamer
220 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. der Kolonne an, so daß die ungeheure Karawane aus 1510 Köpfen bestand, die unter der Leitung Stanleys am 4. Dezember glücklich in der deutschen Küstenstadt Bagamoyo ankam, wo sie Major von Wißmann empfing. Als die Offiziere die glückliche Ankunft feierten und sich in der froh- lichsten Laune befanden, hörten sie plötzlich die Schreckenskunde, der Pascha, welcher eben erst eine glänzende Rede gehalten hatte, sei über die Veranda 4x/4 m herab auf die Straße gefallen. Leider bestätigte sich die Nachricht, doch hatte er keine ernsten Verletzungen davon getragen, und nachdem Dr. Emin in deutsche Dienste getreten war, führte er ein paar Monate darauf wieder eine Expedition in das Innere Afrikas und diesmal im Auftrage Deutschlands, seines Vaterlandes. Die Stanleysche Expedition hat nach des Führers eigner Abrechnung 27 700 Pfund Sterling (554 000 Mark) gekostet. Stanley legte seine Reisebeschreibung in dem Werke „Im dunkelsten Afrika" nieder. Bald nach seiner Rückkehr heiratete er in England, obgleich die Anstrengungen der Reisen sein Haar gebleicht hatten. Am 25. Juli 1891 kam er aus der Promenade zu Muerran in der Schweiz zu Falle und brach deu linken Unterschenkel. Er wurde jedoch bald wieder hergestellt und die letzte Nach- richt von ihm ist, daß er sich nach Australien eingeschifft hat. Die gefährliche Lage, in welcher sich Emin in seiner Provinz befand, war auch in Deutschland nicht ohne Mitgefühl geblieben. Schon 1886 schrieb Professor Schweinfurth von Kairo aus nach Deutschland eine Reihe von Briefen, welche die Lage Emins schilderten und auf die große Bedeu- tung seiner Stellung am oberen Nil hinwiesen. Ein deutscher Privatgelehrter, Dr. Karl Peters, geboren zu Neu- haus a. d. Elbe, weilte zu dieser Zeit in Ostafrika, wo er für die Deutsch- Ostafrikanische Gesellschaft, die er ins Leben gerufen hatte, mit Glück Länder erwarb. Dieser ergriff den Plan der Rettung Emins durch eine deutsche Emin Pascha-Expedition lebhaft auf, konnte Geschäfte halber in Afrika jedoch der Sache damals nicht näher treten. Im Jahre 1885 war er schon mit zwölf rechtsgültigen Verträgen, welche der genannten Gesellschaft die Landschaften Usegna, Ukami, Usagara und Ugnrn sicherten, wieder nach Europa gekommen. Im Februar 1888 wurde Dr. Peters von dem Vor- sitzenden der Ostafrikanifchen Gesellschaft aufgefordert, die Führung einer Expedition zu übernehmen. Dr. Peters sagte zu und am 15. Juni 1889 landete er in der Kwaihubucht an der Küste von Witu in Afrika. Es hatte ihm viel Mühe und Sorge gekostet, an der afrikanischen Küste zu landen, denn der englische Admiral Freemantle, welcher die Küste blockiert hielt, stellte ihm alle möglichen Hindernisse entgegen. Die Reise ging mit 60 Trägern, 10 Kamelen, einigen Eseln und einem Reitpferde den Tana aufwärts durch ein schmales fruchtbares Gebiet. Dr. Peters wurde begleitet von dem Leutnant von Tiedemann, während der

5. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 70

1900 - Leipzig : Spamer
70 Die Niederländer in Java und auf den übrigen ostindischen Inseln. in Fesseln schlug und den Kommandanten mit dem Tode bedrohte, wenn er nicht sogleich die Besahung des Forts durch einen Brief zur unbedingten Übergabe der Feste auffordere. Vau den Broeke, überzeugt, daß seine tapferen Soldaten die Ab- fassung des Briefes als erzwungen erkennen und nicht Folge leisten würden, willigte in die Forderung des Königs, um seinen Leuten durch den Brief wenigstens Kunde zu geben, daß er noch am Leben sei. Als trotzdem die Übergabe nicht erfolgte, wurde van den Broeke in die Nähe des Forts gebracht. Man nahm ihm die Fesseln ab und verlangte von ihm unter Androhung des Todes, daß er die Besatzuug überreden solle. Statt aber letztere zur Übergabe zu ermahnen, beschwor er sie, bis zum letzten Mann auszuhalten und sich unter keiner Bedingung dem Feinde zu ergeben, solange ihr Kommandant nicht aus der schmählichen Haft ent- lassen wäre, in welche ihn der Verrat gebracht hätte. Sein Leben möchten sie nicht schonen, sie könnten aber, im Falle er ermordet würde, seinen Tod nur durch Tapferkeit rächen. Voll Staunen und Erbitterung über diese Rede schleppten die Krieger des Königs van den Broeke wieder fort, ohne daß jedoch der König ihn hinrichten ließ. Unterdessen waren zwischen dem Pangerang von Bantam und dem König von Dschakatra Streitigkeiten ausgebrochen, die van den Broeke trefflich zu seinen gunsten zu benützen verstand. Heimlich ließ er dem Pangerang melden, er wolle lieber sein Gefangener als jener des Königs sein; auch wäre er überhaupt nicht ab- geneigt, ihm Beistand gegen seine Nebenbuhler zu leisten. Der Ehrgeiz und die Charakterlosigkeit des Pangerang widerstanden solchen Ver- lockungen nicht. Er wollte die Tapferkeit des holländischen Kriegers zu seinem Vorteile ausnützen und sandte alsbald eine neue Schar von Kriegern nach Dschakatra. Der Führer derselben drang mit einer Anzahl Bewaffneter ins Zelt des Königs, dem die Wahl zwischen Tod oder sofortiger Abdankung gelassen wurde. Zitternd unterzeichnete der König die in malaiischer und javanischer Sprache auf ein Palmenblatt geschriebene Abdankung und verlebte den Rest seiner Tage auf einer einsamen Insel. Die Engländer hörten mit Verdruß von dem Vorgefallenen und drangen jetzt mit doppeltem Eifer in den Pangerang, die neu erworbene Macht nicht mit den gefährlichen Nebenbuhlern, den Niederländern, zu teilen, sondern die Belagerung der Forts nachdrücklichst fortzusetzen. In der That blieb van den Broeke gefangen, und die Belagerung des Forts von Dschakatra wurde fortgesetzt. Aber doch begannen jetzt Unterhand- luugen wegen des Friedens; denn der Pangerang konnte sich nur mit Mühe dazu entschließen, die Niederländer, denen er eine so bedeutende Erweiterung seiner Macht verdankte, als Feinde zu behandeln. Der Thörichte ahnte indessen nicht, daß diese momentane Macht- erweiterung ein Danaergeschenk sei, welches er nie hätte annehmen sollen.

6. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 99

1900 - Leipzig : Spamer
Sir Josua Child, 99 Bis nach diesem Hauptplatz der Kompanie in Indien hatte sich also der Kampf der doppelt erbitterten Parteien hinverpflanzt. Der Kommandant der Besatzung. Kapitän Keigwin. sagte sich in Übereinstimmung mit seinen Truppen von der Autorität der Kompanie los und proklamierte die des Königs (1683). Hierbei blieb es jedoch nicht, die Aufrührer schritten zur Gewalt vor und kerkerten den mißliebigen Stellvertreter des Gouverneurs ein. Nicht ohne Schwierigkeiten ward man des Aufruhrs Herr, und erst nach Hinrichtung mehrerer der Rädelsführer konnte die Gefahr als beseitigt angesehen werden. Die Regierung würde sonst wahrscheinlich das Ver- halten der Aufständischen gebilligt haben, und den Freibrief, auf welchem das Monopol beruhte, hätte ein gleiches Schicksal, wie es mehreren andern Gesellschaften widerfuhr, getroffen. Gerade noch in der rechten Stunde war aber eine vollständige Wandlung im Ostindiahaufe eingetreten. Sir Josua Child, der damalige Gouverneur, trennte sich plötzlich von seinen politischen Freunden, schloß sie von der Direktion aus und unterhandelte wegen eines engeren Anschlusses mit dem Hose. Wahr- scheinlich trug zum Wechsel seiner politischen Ansichten seine Verwandtschaft mit der angesehenen Toryfamilie der Beanforts bei. Papillon, Barnardi- stone und ihre Anhänger verkauften ihre Stammaktien, die Komiteestelleu wurden mit Anhängern Childs besetzt, und dieser war von nun an so wenig beschränkter Gebieter im Ostindiahaufe, daß ihm dessen Mittel zur freiesten Verfügung standen und die wichtigsten Papiere nicht in den Bureaus der Leadenhallstraße, sondern in seinen Wandschränken zu Wan- stead aufbewahrt wurden. Die Wichtigkeit, welche jene außerordentliche Stellung verlieh, erhob ihn bald zu einem Günstling im Königspalaste von Whitehall, wodurch wiederum feine Macht im Ostindiahaufe um so mehr befestigt wurde. Ein Geschenk von 10 000 Guiueen aus seiner Hand nahm König Karl huldvollst entgegen, weitere 10 000 Pfd. Sterl. dessen Bruder Jakob, welcher mit Freuden der Reihe der Aktieninhaber sich zugesellte. Alle, die am Hofe irgend welches Einflusses sich erfreuten, suchte man durch Geschenke von Shawls und Seidenzeugen, von indischen Vogelnestern, durch Diamanten und Säcke voll Gnineen in guter Laune zu erhalten. Die Bestechungssummen, welche der Direktor mit kluger Verschwendung verteilte und die er seinen Kollegen gegenüber nicht einmal zu verrechnen brauchte, hatten bald den gewünschten Erfolg in einem Um- fange, daß der Direktorenhof fast allmächtig im Staate, Child selbst es aber am Hofe wurde. Lord-Oberrichter Jeffreys gab eine Entfchei- dung zu gunsten des Monopols der Kompanie und der strengsten An~ Wendung der Gesetze zur Verteidigung desselben ab; König Jakob Ii. ließ auf den neuen Freibrief, welcher alle Privilegien der Kompanie bestätigte und erweiterte, sein Staatssiegel drücken; alle Kapitäne von Ostindien- fahrern erhielten ihre Bestalluug von der Krone und durften die königliche Flagge aufhiffen. John Child, Sir Jofuas Bruder, Gouverneur von

7. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 106

1900 - Leipzig : Spamer
106 Die Engländer in Ostindien. Halbinsel erheben werde, und beredete daher den Statthalter, einen kühnen Handstreich gegen Arkot, die Hauptstadt von Karuatik, zu unternehmen und dadurch auch gleichzeitig die Aufhebung der Belagerung von Tritschinopoly zu bewirkeu. Sein Plan wurde genehmigt und ihm dessen Ausführung überlassen. An der Spitze von nur 290 Engländern und 300 eiugebo- renen Soldaten unternahm Clive während eines fürchterlichen Gewitters den Überfall der Stadt Arkot und bemächtigte sich des Forts. Sofort ließ er die verfallenen Werke instandsehen und traf Anstalten, seine Er- obernng sicher zu stellen. Die gegen ihn ausgesendete Belagerungsarmee von 10 000 Mann zerstreute er, obgleich er kaum noch über 400 Mann zu verfügen hatte. Die erfolgreiche Verteidigung Arkots bewirkte eine Beschleunigung der — Unternehmungen von seilen der Fran- zosen und deren Verbündeten. Radschah und bald erkannten die bestürzten Bundesgenossen der Franzosen, welch gefährliche Gegner ihnen in den Engländern gegenüberstanden. Eben als Clive nach Tritschinopoly abgehen wollte, um diese Stadt zu entsetzen, kehrte Major Lawrence ans England zurück, und der Ober- besehl über die Truppen ging auf diesen über. Neidlos ordnete Clive sich ihm unter und hielt wacker an seiner Seite aus. Die Belagerer von Trit- schinopoly wurden von ihnen angegriffen und geschlagen, wobei der König von Dekan, Sahib, seinen Tod fand. Der Krieg zwischen den einheimischen Fürsten und ihren Bundes- genossen, den Engländern und Franzosen, nahm noch einige Jahre weiter seinen Fortgang; der Handelsgewinn der englischen und französischen Kom- panien war aber dadurch so sehr beeinträchtigt worden, daß dieselben sich wegen Ausgleichung ihrer Streitigkeiten an ihre beiderseitigen Regierungen wendeten, die damals iu Frieden lebten. In dem damals hervorgehenden Vertrage erlangten die Engländer viele Vorteile über die Franzosen; der Sahib, der damalige Vizekönig von De- kan, beschloß, das Fort während eines mohammedanischen Festtages, dessen Wiederkehr die frommen Moslemin zu außergewöhnlicher Thatkraft entflammte, zu stürmen, allein sein Angriff wurde glänzend zurückgeschlagen. Verstärkt durch einige Hundert eingeborener Sol- daten eilte Clive dann dem Radschah Sahib nach und schlug diesen aufs Haupt, besonders da während des Kampfes ein Teil der feindlichen Armee zu ihm überging, Eben so schnell als kühn benutzte er die gewonnenen Siege, Lord Nvbert Elive, Baron von ^fafl'ey.

8. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 224

1900 - Leipzig : Spamer
224 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. Den Norden von Afrika durchzogen 1881 —1886 der preußische Premierleutnant Qnedenfeld, dann Duveyrier, Teisserenc de Bort und Leutnant Palat. Letzterer, welcher von Algier nach Timbuktu reiste, wurde in der Oase Tidikelt bei Ainsalah ermordet. Dould, welcher von den Uled Delim gefangen wurde, durchzog als Gefangener den westlichen Teil der Sahara. Außerdem durchstreiften die nördlichen Gebiete in den Jahren 1886—1889 Jannasch, Soller, Riviere, Mayet, Fischer, Robechi, Schweinfurth und Joseph Thomson. Im Nordwesten haben sich die Franzosen im Senegalgebiete, trotz der kriegerischen Eingeborenen, die Erforschung angelegen sein lassen. 1884 reisten dort der Marinearzt Colin, 1885—86 Oberst Frey, 1886 — 88 Gallieni und andre. Die weitere Kenntnis des Togolandes haben wir hauptsächlich Hugo Zöllner (1884), den Missionären Pater Menager (1885), Pater Baudin (1886), Henrici (1887), Wolf und Franxois (1888) zu danken. Das große Gebiet im Innern Afrikas ist uns mm kein Geheimnis mehr; wo man trockene menschenleere Länder vermutete, fanden wir reich- bewässerte fruchtbare Landstriche von kräftigen Negerstämmen bewohnt. Leider herrscht der Sklavenraub der Araber dort in seiner greulichsten Gestalt, doch ergreifen jetzt alle Kulturvölker, welche dort Besitzungen haben, kräftige Maßregeln dagegen. Besonders ist es Deutschland, das den Arabern in Ostafrika gehörig zu Leibe geht. Unser Major von Wißmann hat den Araberaufstand daselbst in kurzer Zeit vollständig unterdrückt und ließ viele von diesen Schuften über die Klinge springen. Die Zeit ist nicht mehr fern, wo auch in Afrika gesittete Verhältnisse herrschen werden, denn der Afrikaner ist im allgemeinen intelligent und erkennt die Vorteile, die ihm der Europäer bringt, was das Verhältnis- mäßig leichte Schließen von Verträgen schon beweist.

9. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 216

1900 - Leipzig : Spamer
216 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. folgte, nämlich den mittleren und oberen Lauf des Kongos dem Handel und der Kultur zu erschließen und gleichzeitig der geographischen Wissenschast zu dienen, hatte der Graf Sevorgnan debrazza ins Auge gefaßt, welcher, von der französischen Regierung unterstützt, im Jahre 1879 seine Reise nach dem Kongo antrat. Derselbe ging vom Ogowe ans, und erreichte am 7. September 1880 den Kongo bei dessen seeartiger Erweiterung am Stanley- Pool. Darauf brach er nach dem oberen Ogowe auf und kehrte dann zum Kongo zurück. Er verweilte dabei mehrere Wocheu in Jbaka, an der Mün- duug eines großen von Süden herströmenden Flusses Jbari Nkntn, er- wirkte sich bei dem Könige Makoko die Erlaubnis zur Anlage einer Station in der Nähe des Stanley-Pools und errichtete auf einem von dem Fürsten an Frankreich abgetretenen Gebiete die Station Brazzaville, nachdem er bereits früher am oberen Ogowe die Station Franeeville ge- gründet hatte. Von Vivi ging nun Brazza zur Mündung des Kongos, von wo er sich uach dem Gabun begab, woselbst er gegen Ende des Jahres 1880 ein- traf, begab sich darauf nach Franeeville und legte dann im Jahre eine dritte Station, Poste d'alima am Anfangspunkte der Schiffbarkeit des 1878 von ihm entdeckten zum Kongo fließenden Alima an. Seit dem Jahre 1878 befand sich am oberen Nil im Innern Afrikas ein deutscher Arzt und Naturforscher als Gouverneur der zu Ägypten ge- hörigen Äquatorialprovinzen, bekannt unter dem Namen Dr. Em in Pascha. Dieser ward geboren am 28. März 1840 zu Oppeln in der preußischen Provinz Schlesien von jüdischen Eltern und hieß Eduard Schnitzer. Durch den Aufstand des Mahdi im Sudan und die Vernichtung der ägyptischen Herrschaft in den nördlich von feiner Provinz gelegenen Ländern, war er seit dem Jahre 1884 vollständig von aller Verbindung nach außen abgeschnitten. Als das letzte Bollwerk der Ägypter, die Festung Chartum am Nil, gefallen und der große englische General Gordon getötet war, begann für Emin eine schwere Zeit. Das Pflichtgefühl ließ Emin Pascha nicht zu, seine dem Untergange geweihte Provinz zu verlassen, mit Geschick und Verstand verteidigte er dieselbe gegen die anstürmenden Mahdisten, doch da die Bevölkerung des Landes mit den Feinden gemeinsame Sache machte und seine Beamten und Offiziere gegen ihn intrigierten, verlor er immer mehr an Fläche, doch behauptete er sich trotz alledem viele Jahre im Süden seiner Provinz, deren Bewohner ihn liebten wie einen Vater, denn feine ganze Regiernngs- weise und sein Umgang mit seinen Unterthanen waren durchweht vou Ge- rechtigkeit und Menschenliebe. Emin Pascha ist ein großer Naturforscher. Er eignete sich fchon in früherer Zeit viele fremde Sprachen an, die er vollständig beherrschte, wie Englisch, Französisch, Italienisch, verschiedene slawische Sprachen. Arabisch,

10. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 223

1900 - Leipzig : Spamer
Weitere Forschungen. 223 Kund, Büttner und Tappenbeck. Im Jahre 1884 legte der Baptisten- Missionar Grenfell den großen Bogen des Kongos auf die Karte nieder und 1885 erforschte er mit dem Leutnant Franxois verschiedene Neben- flüsse des Kongos. Die belgischen Offiziere van Gele und Baert erforschten 1887 den Lauf des Mobaudschi und die Herren Massari, Zintgraff und Chavanne bereisten die Länder am unteren Kongo. Da die Afrika- forscher Junker, Lupton und Casati durch den Aufstand des Mahdi im Innern Afrikas gefährdet waren, wurde 1885 Lenz im Auftrag der Geographischen Gesellschaft zu Wien den Kongo hinauf geschickt, um zu diesen zu gelangen, jedoch konnte er nicht zum Ziele kommen und kehrte über den Nyassasee 1887 wieder heim. Wißmann zog ebenfalls noch einmal über den Lubilasch und den Tanganjika- und Nyassasee quer durch Afrika. Reichard hatte von 1880—85 das Quellgebiet des Kongos erforscht. Das Gebiet des Kilimandscharos wurde von verschiedenen Forschern bereist; 1884 von Joseph Thomson, 1885 von den Gebrüdern James; 1887 von Dr. Hans Meyer und Graf Teleki, letzterer bestieg auch den Kenia bis zu 5000 in Höhe. Im Jahre 1889 bestieg Meyer abermals den Kilimandscharo und zwar bis zur höchsten Spitze (6000 m); er über- stieg einen gewaltigen Gletscher, den er Ratzelgletscher nannte, und pflanzte die deutsche Flagge, die er im Rucksack mitgenommen hatte, auf dem Gipfel der höchsten der drei eisbedeckten Spitzen, die er Kaiser Wilhelmspitze taufte, auf.. Der zum Bischof vonostasrika ernannte Missionär Hannington zog von Mombasa aus durch das Massailaud nach dem Viktoriasee, wurde aber 1885 auf Befehl des Königs Mwanga von Uganda mit seinen 50 Be- gleitern getötet. Der italienische Graf Porro, welcher die Somal- und Gallaländer bereisen wollte, wurde 1886 bei Artu von dem von den Engländern ein- gesetzten Snltan Harar überfallen und ermordet. Kamerun wurde 1883 und 1884 von dem Polen Rogozinski, von Tomczek, Passavant, Zöllner, Zintgraff, Kund. Tappenbeck und den Schweden Valdau und Kuutson bereist. Zöllner bestieg den Götterberg oder Mongo-Ma-Loba und fuhr den Batanga aufwärts. Kund und Tappenbeck (welche wie Zintgraff im Auftrage des Deutscheu Reichs reisten) wurden 1887 von den Sudannegern angegriffen und schwer ver- wundet. Ähnlich erging es Zintgraff bei einer späteren Reise, seine Kolonne wurde zum Teil getötet und zersprengt, so daß er nnverrichteter Sache wieder umkehren mußte, um eine neue Expedition zusammenzustellen. ^ ^ In dem südlich gelegenen „Französisch-Kongo" erforschte der Franzose Güiral im Auftrage seines Vaterlandes den San Benito oder Eyo; auch Crampel und der Bruder Brazzas reisten mit Erfolg in diesem Lande.
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